Open Source statt kommerzielle Standardsoftware? (siehe auch Artikel in der E&W 3/22)
Ich bin Lehrer, auch mit digitaler Medienbildung und der Betreuung der Technik befasst an Schulen.
Kommerzieller Standard gegen Open Source, das ist nicht nur der Gegensatz "Microsoft-Windows gegen Linux".
Ein komplexes Thema - Kurz gefasst: aus meiner Praxis sehe ich am ehesten die mangelnde Gebrauchstauglichkeit der/vieler OpenSource-Produkte.
Arbeiten Sie einmal mit Google-Education-Angeboten oder eben mit dem "kostenlosen" Moodle (das ist von der Gebrauchstauglichkeit, der Usability immer noch auf dem Stand von vor 10-15 Jahren). Und um Moddle unterrichts"fit" zu machen bedarf es eben Geld, Entwicklungspower ... Teilweise (Bayern mit mebis) versucht man es, meist nicht. Aber Datenschutz und Google geht eben auch nicht zusammen.
Auch mit jitsi und Bigbluebutton (Empfehlungen von digitalcourage.de, die ich sehr schätze!) haben wir in der Schul-Praxis dermaßen viel Arbeits- und Vorbereitungszeit "verbrannt", weil es nicht funktionierte und schlecht eingeführt wurde bzw. "unbetreut" angeboten wurde ...
Es liegt also nicht nur am Tool, sondern auch an der "Umgebung" und dem Zuschnitt auf die spezielle Nutzung.
LibreOffice hat auch - aus meiner Sicht - den Anschluss verloren ...
Und um GIMP zu bedienen oder den VLC-Player zu mehr als Video-abspielen zu nutzen (was durchaus vielfältig möglich ist mit tollen Möglichkeiten!) ist dermaßen viel "Reindenken" nötig"! Also da haben viele Open-Sourcler/-innen Ihre Usability-Hausaufgaben noch nicht gemacht, würde ich sagen.